Beide Stadte geben ein reiches und interessantes, beide aber nur ein theilweises Bild derjenigen Elemente, die ha Ablaufe der Geschichte auf Sicilien machtig gewesen sind, erst ihre Vereinigung giebt das Ganze. Palermo mit seinen Kuppeln und Tharmen, seinen Kirchen und Palasten stellt uns das Sicilien der sarazenischen Invasion, dann des Normannischen und Hohenstaufischen Reiches dar, Girgenti liefert, wie kaum ein anderer Punkt ausserhalb Griechenlands, die Erinnerungsmale hellenischen Glanzes. Siegend lachelt an beiden Orten die immer junge Natur unter den Trammern der stolzen gegen sie ohnmachtigen Kunst. Gerade hierdurch iibertri•fft Girgenti das gross-artige Selinunt , wo der Eindruck der Zerstarung und Einsamkeit fast allzuschwer tiberwiegt. Girgenti ist freundlicher ,, mannigfaltiger. „So ein herrlicher’ Fruhlings-blick wie der heutige,” schreibt Goethe von Girgenti aus, „so ein herrlicher Friihlings-blick wie der heutige, bei aufgehender Sonne, ward uns freilich nie durchs ganze Leben. Auf dem hohen, uralten Burgraume liegt das neue Girgenti, in einem Umfang, gross genug um Einwohner zu fassen. Aus unsern Fenstern erblickten wir den wei-ten und breiten sanften Abhang der ehemaligen Stadt, ganz von Garten und Wein-bergen bedeckt, unter derén Gran man kaum eine Spur ehemaliger grosser bevalker-ter Stadt-Quartiere vermuthen durfte. Nur gegen das mittagige Ende dieser griinenden und bltthenden Facile sieht man den Tempel der Concordia hervorragen, in Osten clic wenigen Triimmer des Juno-Tempels; die ilbrigen mit den genannten in gerader Linie gelegenen Trilmmer anderer heiliger Gebaude bemerkt das Auge nicht von oben…
SCARICA IL PDF
girgenti